Krumme Lanke – Riemei­ster­fenn – Langes Luch

Gegen Ende des 19. Jhs. verkaufte Preu­ßen große Wald­ge­biete an Inve­sto­ren. Ab 1890 bemühte sich der Berli­ner Magi­strat zum Schutz der Wälder diese zu kaufen, was schließ­lich 1915 zum Dauer­wald­ver­trag führte. Dies wurde mit Protest­be­we­gun­gen beglei­tet, zu denen 160 Vereine, 49 Gemein­den, Wald­schutz­ver­ein, Archi­tek­ten­ver­eine, Libe­rale und Sozi­al­de­mo­kra­ten gehör­ten.

1908 erfolgte die Grün­dung des „Schutz­ver­band für die Erhal­tung der Grune­wald­seen“, zu dem u.a. Hermann Muthe­sius gehörte.

Die gesamte untere Grune­wald­seen­kette wurde ausge­saugt. 1899 101 Brun­nen mit 30.000 m3/Tag, 1912 338 Brun­nen mit 140.000 m3/Tag. 1910 fielen der Niko­las­see und 1911 der Riemei­ster­see trocken. Der Wasser­spie­gel des Schlach­ten­sees sank um 2,20 m. Zunächst wurde die Schuld seitens der Wasser­werke geleug­net, sondern der U‑Bahnbau, die gar nicht das Grund­was­ser erreichte und zunächst Thiel­al­lee endete, der Bau des Teltow-Kanals, aber auch Schnee­ar­mut und trockene Jahre seien hier­für verant­wort­lich.

1913 wurde ein Vertrag mit den Char­lot­ten­bur­ger Wasser­wer­ken über Wasser­ein­lei­tung von Havel­was­ser zur Stüt­zung der Seen geschlos­sen. Der Schutz­ver­band sah dies kritisch, weil Grund­was­ser­kör­per aufzu­fül­len seien und nicht nur das Ober­flä­chen­was­ser der Seen.

Das in den Schlach­ten­see gepumpte Wasser fließt über die Wolfs­schlucht in die Krumme Lanke. Lanke ist ein west­sla­wi­sches Wort und steht für Bucht, Sumpf und feuchte Wiese. Gleich beim Über­gang zum Riemei­ster­fenn stand ein schon lange still geleg­tes Wasser­werk. Der Hori­zon­tal­brun­nen soll wieder in Betrieb genom­men werden, um bei großem Wasser­be­darf das Wasser­werk Beelitz­hof zu entla­sten.

Mit der Wasser­ein­lei­tung wurde Riemei­ster­see zwar wieder feucht, doch nur noch ein Fenn und dazu leider nähr­stoff­an­ge­rei­cher­ter. Die Maßnah­men zum Natur­schutz sahen eine Entwick­lung zu einem nähr­stoff­ar­men Moor vor, aus dem fremd­län­di­sche Gehölze zu entfer­nen waren. Entwick­lungs­ziel sind Erlen­bruch­wäl­der.

Das gilt für das nun folgende Lange Luch ebenso.