Lager der Rentierjäger am Tegeler Fließ
Die ältesten Spuren von Menschen auf dem Gebiet des heutigen Berlins stammen aus der Mittelsteinzeit und sind 11.000 Jahre alt. Nordöstlich von Tegel an der Titusweg-Brücke über das Tegeler Fließ fand man 1956 bei Ausgrabungen 2,35 m tiefe Gruben. Bei dem Grabungsschnitt wurde die Wand mehrfach mit Lack besprüht und die Lackschicht samt dem an ihr heftenden Erdschichten anschließend von der Wand gelöst.
In der Mitte sieht man die Grube, deren Grund schwarz ist, verbranntes organisches Material. Rötliche Schichten durchziehen die Grube und das umgebende Erdreich, spätere Eisenoxydablagerungen. Es handelt sich bei diesen Gruben um Vorratsgruben für die Jagdbeute. Diese wurde in dem Dauerfrostboden konserviert. Hierzu wurde Holz verbrannt und ein Loch in dem Boden aufgetaut. Die Aschenreste bilden die am Grundliegenden schwarze Schicht.
Warum Rentierjäger am Tegeler Fließ?
Beim Abschmelzen der bis zu 800 m hohen Gletscher der Weichsel-Kaltzeit bildeten sich teilweise heftige Wasser führende Abflussrinnen, von denen eine das Tegeler Fließ ist. Rentiere sind Zugwild und wandern auf tradierten Routen. Bei einer Furt durch das Tegeler Fließ lauerten die Jäger ihnen auf. Das war eine leichte Beute. Diese wurde dann tiefgekühlt in den Vorratsgruben über den Sommer aufbewahrt, bis die Jäger das Fleisch zu ihren Siedlungen im Süden brachten.