Wuschewier
1756 wurde von Karl Friedrich Albrecht, Markgraf zu Brandenburg-Schwedt das Kolonistendorf gegründet, das zunächst auch Carlsburg hieß. Nach einem Fließ im Osten des Ortes wurde es 1756 in Wuschewier umbenannt. 1764 wurde das nunmehr älteste erhaltene Schul- und Bethaus gebaut. Es kann von Gruppen besichtigt werden; Anmeldung beim Pfarramt Neutrebbin, Hauptstr. 77, Tel. 033474/305.
Es ist ein schlichter Bau, Lehmfachwerk mit Schilfrohreindeckung. Es sind wohl nicht nur Kostengründe gewesen, sondern auch die kleinen Einwohnerzahlen, derentwegen derart schlichte Gebäude im Oderbruch wiederholt erstellt wurden.
Die Kolonistenhäuser wurden nach der Trockenlegung zunehmend überbelegt. Dies war eine Folge des ursprünglichen Aufschwungs, die mit den Vergünstigungen von Friedrich II. ihren Anfang nahm. Nach dem Aufschwung setzte eine rasch anwachsende Landarmut ein. Die Folge daraus war eine Auswanderungsflut in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Von den 470 Einwohnern wanderten 80 nach Amerika aus. Eine Ironie der frühkapitalistischen Kolonisationsgeschichte des Oderbruchs.