Blick auf Scharmützelsee

Schar­müt­zel­see: Sauen – Mari­en­höhe – Bad Saarow

Die Fahr­rad­tour umfährt von Osten kommend nörd­lich den Schar­müt­zel­see. Dabei werden zwei bedeut­same Stand­orte der Reform­be­we­gun­gen des frühen 20. Jahr­hun­derts aufge­sucht, Saue­ner Wald und Mari­en­höhe, und endet in Bad Saarow.

Die Reform der Forst­wirt­schaft in Sauen und der Land­wirt­schaft in Mari­en­höhe erfolgte auf ebenso undank­ba­ren Flächen wie die Begrün­dung der Land­wirt­schaft in Möglin . Es ist beein­druckend, wie derar­tige Neue­rer nicht locker auf guten Böden star­te­ten, sondern die Prak­ti­ka­bi­li­tät ihrer Arbeits­weise gerade auf Grenz­ertrags­stand­or­ten zeig­ten.

Die Fahr­rad­tour hat eine Länge von 36 km und ihren Verlauf habe ich auf dem Routen­pla­ner komoot veröf­fent­licht, der kosten­frei genutzt werden kann.

Ich radel zunächst durch den Fürsten­walde-Brie­se­ner Spree­tal­wald, Kiefern­for­ste, die von von der Lebus­platte entwäs­sern­den Bächen durch­schnit­ten werden, grund­was­ser­nah sind und in deren Nähe Moore sich bilde­ten. Von der Endmo­räne des Frank­fur­ter Stadi­ums der Weich­sel­eis­zeit geht es in das Warschau-Berli­ner Urstrom­tal, das von der sich schlän­geln­den Spree durch­flos­sen wird.

Bei Errei­chen der Spree über­quert man zunächst den Oder-Spree-Kanal. Ein kurzer Abste­cher vor dem Abbie­gen führte mich zum „Forst­haus an der Spree“. Hier wurden in der 80er Jahren 11 Terro­ri­sten der 2. Gene­ra­tion der RAF versteckt. Sie lern­ten in einer neuen Iden­ti­tät zu leben und wurden an Waffen ausge­bil­det.

In diesem Gebiet mäan­dert die Spree sehr stark, bei Drahen­dorf über­quere ich sie und bin dann auf einer gut 5000 Jahre älte­ren Grund­mo­räne, die zum Teltow zählt. Ich gelange zum Gut Sauen, wo 1912 der Medi­zi­ner August Bier begann, die Kiefern­heide in einen Misch­wald umzu­wan­deln, den Saue­ner Wald . In Deutsch­land zwar wenig bekannt ist das Projekt inter­na­tio­nal beach­tet und ich wurde in Afrika von Förstern darauf ange­spro­chen. Der Wald­um­bau folgte völlig neuen Gesichts­punk­ten.

Ich unter­bre­che meist die Fahr­rad­tour und gehe ein Stück des wald­bau­li­chen Lehr­pfads entlang . Den Audio­guide kann ich mir sparen, er kann auf mein Mobile herun­ter­ge­la­den werden.

Hier ist auch der Über­gang zum den Saarower Hügeln, die bis zu 150 m Höhe anstei­gen und in die tief einge­schnit­ten der Schar­müt­zel­see liegt (der Name kommt aus dem Slawi­schen: wohl Faul­baum; sicher nicht deutsch: Schar­müt­zel). Dieser Bran­den­burgs zweit­größ­ter See ist eine Schmelz­was­ser­rinne, die nach Süden in das Glogau-Baru­ther Urstrom­tal entwäs­serte.

Ich umfahre auf dem Weg zum Hof Mari­en­höhe den Schar­müt­zel­see dann nörd­lich. Auf dem ehema­li­gen Ritter­gut Saarow begrün­dete 1928 der Land­wirt Erhard Bartsch den ersten Deme­ter-Hof.

Hoffüh­run­gen finden an jedem letz­ten Sams­tag eines Monats statt und haben jeweils spezi­elle Schwer­punkte, die im Inter­net frühz­he­itig ange­kün­digt werden.

Für die Rück­fahrt geht es wieder zurück nach Bad Saarow, dort steht das Haus, in dem Gorki während einer Kur lebte und „Die erste Liebe“ schrieb. Max Schme­ling heira­tete und wohnte eben­falls in Saarow. Ein wunder­schö­ner Jugend­stil­bahn­hof  lädt zur Rück­fahrt ein.

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