Barssee
Der Barssee hatte noch in den 50er Jahren die ihm den Namen gebenden Barsche, wie ein altes Foto zeigt, bis er in den 70ern völlig ausgetrocknete. In der Zeit ist der Grundwasserpegel um 5 m gesunken, ob dies die Ursache für das Trockenfallen des Sees gewesen ist, ist strittig, aber auch nicht untersucht, in jedem Fall naheliegend.
Seit dem Sommer 2020 wird nunmehr das übrig gebliebene Moor des Barssees bewässert, genauer gesagt mit Wassersprengern beregnet. Da Moore saures und mineralarmes Wasser benötigen, wird das Leitungswasser vorher in einer Umkehrosmoseanlage entmineralisiert, so können moortypische Pflanzen, z.B. Sonnentau, anstelle robuster Pflanzen wieder wachsen,
Dabei wird mit hohem Druck das Wasser des Leitungswassers durch eine halbdurchlässige Membran gedrückt, durch die die Mineralien nicht kommen. Auf der anderen Seite der Membran erhält man damit reines Wasser. Dies wird in einer Animation auf Wikipedia gezeigt. Über einen Ringkanal werden hier mit vier Teilkreisregnern 11000 m2 mit bis 5000 m3/Jahr benetzt.
Das Verfahren kostet eine Menge Geld und soll, sofern erfolgreich, später auch für den Pechsee und das Teufelsfenn angewandt werden. Es geht nämlich nicht nur um eine schöne Landschaft. Moore sind die effektivsten und größten Speicher von CO2 und haben eine enorme Klimarelevanz.
Sie erfüllen vielfältige Ökosystemleistungen:
- • Biodiversität,
- • Rückhaltung von Niederschlägen,
- • Kühlung durch Verdunstung,
- • Stofffilterung und
- • Klimaschutz. 50–70 % des atmosphärischen Kohlenstoffs sind in ihnen gespeichert,
- • das erbringt eine Kühlungsleistung von nahezu 2°C.
„Moore machen nur drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, speichern aber doppelt so viel Kohlenstoffdioxid wie alle Wälder der Erde zusammen“ (Bundesregierung, 14. Aug. 14), die 30% der Landfläche bedecken.
Ganz anders wird bei der Moorrenaturierung in Köpenick verfahren.