Hochwasser bei Zaton Dolna
Diese Seite ist Teil des Blogs radtouren.info, der eine Weiter­ent­wick­lung des frühe­ren unerwartet.org ist, ggf. bitte Lese­zei­chen aktua­li­sie­ren.

Unte­res Oder­tal

Um es gleich zu sagen, so sieht das Oder­tal nur manch­mal während des Früh­jahrs- oder Sommer­hoch­was­sers aus, schon ganz anders beim Winter­hoch­was­ser und erst recht, wenn die Polder trocken sind.

Das Oder­tal ist der vorletzte Abschnitt der Oder und erstreckt sich von Hohen­saa­ten, wo das Oder­bruch endet, bis nach Szcze­cin, wo dann der Fluss in das Haff über­geht. Am Ende des ersten Drit­tels des Oder­tals liegt Schwedt, Ausgangs- und Endpunkt der Tour.

Die Tour hat eine Länge von 24 km, den Strecken­ver­lauf habe ich auf komoot veröf­fent­licht. Orte werden mit km ange­ge­ben und bezie­hen sich auf die Strecken­an­ga­ben der Karte. Zunächst geht es nach Polen in das „Tal der Liebe“ (Dolina Milo­sci) und dann in Deutsch­land in den Crie­we­ner Polder im Inter­na­tio­nal­park Unte­res Oder­tal.

Nach 17,6 km kann man einen Abste­cher nach Crie­wen machen, das sind dann knapp 10 km mehr, eben­falls auf komoot aufge­zeich­net.

Nach 1 km durch die Innen­stadt Schwedts, das während des Krie­ges zu 85% zerstört war, errei­che ich die Hohen­saa­ten-Fried­richs­tha­ler-Wasser­straße.

Nach dem Über­que­ren der Wasser­straße radle ich durch das bis zu 3 km breite Oder­tal und gelange zur Oder. Die Oder ist hier Teil des äußerst umstrit­te­nen euro­päi­schen Projekts Euro­pean Water­way E30, das eine Schiff­fahrt im Euro-Contai­ner­for­mat von Szcze­cin nach Antwer­pen, Bratis­lava und Odessa vorsieht.

Gleich am Ufer liegt Kraj­nik Dolny (Nieder­k­rä­nig). Fluss­auf­wärts radle ich  ein kurzes Stück, links geht es über 50 m eine Rand­mo­räne hoch.

Bald habe ich den Eingang in das “Tal der Liebe” erreicht. Das Tal ist ein Refe­renz­ge­biet, indem kein Holz gewon­nen werden darf und Anbau sowie Pfle­ge­maß­nah­men zu unter­blei­ben haben (Ausnahme Wege­si­che­rung). So soll im Vergleich mit bewirt­schaf­te­ten Wäldern die Wirkung der Forst­wirt­schaft erfasst werden.

Die erste Station nach 6,6 km ist ein Auwald mit einem diffu­sen Quell­ge­biet, eine in Mittel­eu­ropa sehr häufige Art von Quel­len. Die Böden sind lehmig und hartes Wasser tritt aus. Ein Auwald ist ein Sumpf­wald mit charak­te­ri­sti­schen Bäumen, hier Esche, Schwarz­erle, Berg- und Feld­ulme sowie Hain­bu­che.

Im Tal der Liebe erfolgt keine Unter­hal­tung der Wege.

Auf einer Strecke von insge­samt 1,5 km muss das Rad auf Grund der Stei­gung gescho­ben werden. Dafür ist genü­gend Zeit, die Länge der Tour habe ich bewusst kurz gehal­ten und die Route kann darüber hinaus im Polder noch einmal verkürzt werden

Nach 700 m habe ich einen großen Anstieg bereits über­wun­den und bin auf dem Schirm­berg mit einem wunder­vol­len Blick über das Oder­tal erreicht. Die in für diese eiszeit­lich geprägte Land­schaft so typi­schen Buchen­wäl­der (die leider auf Grund des Klima­wan­dels beson­ders gefähr­det sind) sind mit Stiel­ei­che und Esche verge­sell­schaf­tet. Im unte­ren Teil des Tals stehen unter den Buchen Wald­mei­ster, Veil­chen, Busch­wind­rös­chen, Leber­blüm­chen und auch Orchi­deen. Oben beim Schirm­berg liegt das Laub bloß. Kolk­ra­ben horsten dort und beson­ders zu nennende Vögel des Tals sind Seead­ler, Eisvo­gel, Schwarz- und Mittel­specht.

Dort besteht beim Kilo­me­n­ter 7,7 die Möglich­keit, weitere Anstiege zu meiden und mit der Rück­kehr ins Tal den Weg abzu­kür­zen, indem ich nach rechts abbiege und beim Kilo­me­ter 9,5 die Tour fort­setze.

Der weitere Weg geht zum Lust­haus­berg, dann über die Teufels­brücke,  vorbei am Berg des Geden­kens zu den Adam- und Eva-Teichen. Beim ehema­li­gem Forst­haus bei Kilo­me­ter 9,7 steht eine sehr große Hütte zum Rasten und zm Schutz. In Zaton Dolina verlasse ich das Tal der Liebe und kann im Cafe U. Beaty einkeh­ren
(Tel.: +48 515 622 301, Mobil: +48 914 142 551, eMail, Face­book U Beaty), in dem es auch warme Spei­sen gibt, Grup­pen mögen sich anmel­den.

Um in den Inter­na­tio­nal­park Unte­res Oder­tal zu gelan­gen, muss ich nach Kraj­nik Dolny zurück­ra­deln und die Oder wieder über­que­ren, gleich danach geht es links in den Crie­we­ner  Polder.

Man sollte dann nicht zu schnell fahren und ein Auge für die Natur haben. Eine Fülle von Vogel­ar­ten begrü­ßen einen, vom Hoch­was­ser gezeich­nete Bäume stehen oft geduckt am Weg. Nach 3 km gelange ich an das Eiswach­haus Zützen und über­quere einen Wasser­lauf. Der muss erläu­tert werden:

An dieser Stelle fließt die neue Oder, besser Stro­mo­der genannt, östlich nach Norden. Ein klei­ner Wasser­ver­lauf schwenkt dage­gen nach Westen Rich­tung Schwedt. Dies ist der Verlauf der Oder vor der Fluss­be­gra­di­gung. Dieser Alten Oder folge ich in ihrem mäan­dern­den Verlauf 4 km und gelange dann bei Schwedt wieder zur Hohen­saa­ten-Fried­richs­tha­ler-Wasser­straße.
Viele kleine Tümpel am Rand,  kurze tote Gewäs­ser­arme, ich bin in einem Nass­pol­der, der bei Hoch­was­ser geflu­tet wird.

Nach 17,6 km beim Eiswach­haus Zützen kann ich einen Abste­cher nach Crie­wen machen und fahre einfach gera­de­aus weiter. Die Tour ist eben­falls auf komoot aufge­zeich­net. Dort ist ein von Lenné gestal­te­ter Park und ein ehema­li­ges Schloss der von Arnims sowie das Natio­nal­park­haus mit Oder­fisch-Aqua­rien, Ausstel­lung und Info-Zentrum. Dieser Umweg hat eine Länge von knapp 10 km und bei Kilo­me­ter 18,9 komme ich wieder auf die Route.

Zuletzt gelange ich über die anfangs über­querte Brücke wieder zum Bahn­hof.

Die näch­sten Touren:

Anste­hende Veran­stal­tun­gen

Wer über geplante Touren infor­miert werden möchte, melde sich bitte bei info(at)radtouren.info an. Die Anschrif­ten werden nicht weiter­ge­reicht und es erfol­gen ausschließ­lich Infor­ma­tio­nen über geplante Fahr­rad­tou­ren.

Schlag­wör­ter: