Oder und Zuflüsse

Die Oder entspringt bei Kozlov (Koslau) in Tsche­chien und über­quert bald die polni­sche Grenze hinter Ostrava (Mährisch Ostrau). Sie hat eine Länge von 866 km, über 500 km fließt sie durch Polen resp. bildet sie ab dem Zufluss der Lausit­zer Neiße in der Mitte zwischen Guben und Eisen­hüt­ten­stadt die Grenze zu Deutsch­land.

Zunächst fließt die Mitt­lere Oder durch das Vogel­schutz­ge­biet Mitt­lere Oder, das sich bis zum Natio­nal­park Unte­res Oder­tal erstreckt, nach Frank­furt und danach entlang der Oder­hänge Mall­now bei Lebus mit ihrer osteu­ro­päi­scher Step­pen­flora, insbes. der Adonis­blüte im Früh­jahr.

Bei Kostrzyn mündet die Warthe in die Oder. Sie führt deut­lich mehr Wasser als die Oder und bildet vor der Mündung eine riesi­ges Bruch. Dieses steht im Land­schafts­schutz­park und im Natio­nal­park Warthe­mün­dung unter Schutz. Danach fließt die Oder durch das breite Oder­bruch, das vor knapp 300 Jahren trocken­ge­legt wurde.

Eine sehr genaue Karte für das folgende Untere Oder­tal kann hier herun­ter­ge­la­den werden.

Im Unte­ren Oder­tal wurde der Oder west­sei­tig ein Vorflu­ter paral­lel gebaut, die Hohen­saa­ten-Fried­richs­tha­ler-Wasser­straße, und zum Hoch­was­ser­schutz ein Polder­sy­stem ange­legt.

Der Inter­na­tio­nal­park Unte­res Oder­tal umfasst den polni­schen Land­schafts­schutz­park Unte­res Oder­tal und den deut­schen Natio­nal­park Unte­res Oder­tal. Der Natio­nal­park Unte­res Oder­tal ist der einzige Auen-Natio­nal­park Deutsch­lands. Ferner gehö­ren der Zehde­ner Land­schafts­schutz­park und das Land­schafts­schutz­ge­biet Natio­nal­park­re­gion Unte­res Oder­tal zum Schutz­ge­biet.

Bei Fried­richs­thal spal­tet sich die Oder in die Ost- und die West­oder. Die Hohen­saa­ten-Fried­richs­tha­ler-Wasser­straße mündet dort in die West­oder, in deren Mitte nunmehr die Grenze verläuft. 

Zwischen der Hohen­saa­ten-Fried­richs­tha­ler-Wasser­straße und der Oder liegt die einzige intakte Polder­land­schaft Deutsch­lands (Natio­nal­park Unte­res Oder­tal). Die fluss­ab­wärts davon in Polen liegen­den Polder zwischen West- und Ostoder wurden im Krieg zerstört und eine mit dem Kanu zu durch­que­rende Wild­nis des Mied­zyo­drze (Zwischeno­der­land) brei­tete sich aus (poln. Land­schafts­schutz­park Unte­res Oder­tal). Nach langem gemein­sa­men Ringen seitens Natur­schüt­zer beider Länder darf nun das Zwischeno­der­land nicht mehr einge­deicht werden.

Die Oder ist ohne Quer­ver­bau­ung über 600 km durch­gän­gig. So können die Tiere bis zum Meer wandern, einma­lis unter den euro­päi­schen Flüs­sen. Nun wird die Wieder­an­sied­lung des Störs geför­dert.

mit Warthe- und Netzebruch
Oder und Zuflüsse (Nord­Nord­West, CC BY-SA 3.0).

Das seit 2022 wieder­holte Fisch­ster­ben hat den Fisch­be­stand zu über 50% gemin­dert, aber es ist bisher keine Art ausge­stor­ben. Die Fische in der Strom­mitte waren beson­ders gefähr­det.

Es gibt auch Gänse ohne Flügel

Brie­ger Gänse, sie werden nach der schle­si­schen Kreis­stadt Brieg (Brzeg, pl.) benannt, es sind Eisschol­len, die  beim Zusam­men­sto­ßen im Wasser Geräu­sche machen, die an Gänse erin­nern. Übli­cher­weise werden sie Grund­eis­schol­len genannt. Sie bilden sich als Eiskri­sti­alle am Grund des Flus­ses und stei­gen dann drehend nach oben. Durch stän­di­ges Zusam­men­sto­ßen anein­an­der erhal­ten sie einen Wulstrand.

Sing­schwan­tage

Die Sing­schwan­tage finden Ende Januar Anfang Februar zu Ehren der sehr schö­nen Sing­schwäne statt, die aus dem Norden und Osten als Winter­gä­ste kommen. Der Natio­nal­park Unte­res Oder­tal infor­miert hierzu und bietet Veran­stal­tun­gen im Zentrum in Crie­wen an.


Die Oder ist ein lieb­li­cher Fluss, der durch Auen und Wälder fließt sowie Altarme bildet, sie ist der einzige für Fische durch­gän­gig geblie­be­ner Fluss in Mittel­eu­ropa.

So muss es nicht blei­ben!

Nach der Pleite mit dem
» mit 2,3 Mrd. € teurem und 26 % Ausla­stung ökono­misch und ökolo­gisch kata­stro­pha­len Main-Donau-Kanal,
» mit dem ebenso teurem und mit 5% noch weni­ger genutz­tem Wasser­kreuz in Magde­burg
» sowie dem Unter­gang des Verkehrs­pro­jekt Deut­sche Einheit Nr. 17, das Berlin, Bran­den­burg und Magde­burg an die Häfen des Rhein­ge­biets und Hamburgs mit Schub­ver­bän­den von 3.500 t möglich machen sollte,
werden die Euro­päi­schen Wasser­stra­ßen inter­na­tio­nal weiter geplant:

Hier kreu­zen sich die Wasser­stra­ßen E30 und E70. Vom Rhein-Maas-Delta soll das Euro­päi­sche Wasser­stra­ßen­netz durch 5 Staa­ten bis nach Klai­peda (Memel) und an Tscher­no­byl vorbei bis nach Odessa führen sowie mit der Donau verbun­den werden. Es ist wegen der Kosten, des fehlen­den Bedarfs, der Unver­träg­lich­keit für die Umwelt und für die mensch­li­che Gesund­heit sehr umstrit­ten, auch in den Gremien der EU.
Hier kreu­zen sich E30 und E70 des Euro­päi­schen Wasser­stra­ßen­net­zes. Vom Rhein-Maas-Delta soll das Euro­päi­sche Wasser­stra­ßen­netz durch 5 Staa­ten bis nach Klai­peda (Memel) und an Tscher­no­byl vorbei bis nach Odessa führen sowie mit der Donau verbun­den werden. Es ist wegen der Kosten, des fehlen­den Bedarfs, der Unver­träg­lich­keit für die Umwelt und für die mensch­li­che Gesund­heit sehr umstrit­ten, auch in den Gremien der EU.

2015 schlos­sen Polen und Deutsch­land ein Abkom­men, um  den Eisbre­cher­ein­satz bei Untie­fen zu sichern, obgleich es nie Probleme gab.

  1. Viel­mehr wünschen sich die Deut­schen in Schwedt einen für Küsten­mo­tor­schif­fen erreich­ba­ren Hafen und
  2. die Polen Häfen für Hoch­see­schiff­fahrt in Szcze­cin (Stet­tin) und Swinou­j­scie (Schwi­ne­münde).
  3. Der “Knül­ler” ist aber der Plan mit Stau­stu­fen die Oder für 8o m lange und 2 m tiefe Binnen­schiffe durch­ge­hende befahr­bar zu machen. Ja man wollte sogar zusam­men mit Tsche­chien einen Donau-Oder-Elbe-Kanal zu schaf­fen, doch Tsche­chien ist 2023 ausge­stie­gen. Das Ziel jedoch der Verbin­dung des Schwar­zen Meer mit der Ost- und Nord­see wird weiter verfolgt.

Der Schutz der Fließ­ge­wäs­ser ist eine hoch­po­li­ti­sche Ange­le­gen­heit!

(So arbei­ten ja auch mehr Menschen im Bundes­was­ser­stra­ßen­amt als auf den Schif­fen, sieht aus wie eine höher dotierte ABM.)
Der NABU hat eine Bundes­fach­gruppe Leben­dige Füsse einge­rich­tet, an der Mitarbeiter/innen herz­lich will­kom­men sind.