Sand­grube im Jagen 86

Während der Weich­sel­kalt­zeit wurden große Mengen von Sand abge­la­gert. Dieser wird von der Bauin­du­strie gern genutzt und dafür hat man von 1966–83 im Grune­wald auf einer Fläche von 18 ha eine bis zu 25 m Tiefe Sand­grube ausge­ho­ben.

An den tief­sten Stel­len reichte die Grube unter den Grund­was­ser­spie­gel und dort entstan­den Flach­ge­wäs­ser und feuchte Weiden­brü­che. Der größte Teil der Grube ist trocken und teil­weise vege­ta­ti­ons­los. So bilde­ten sich unter­schied­li­che Lebens­räume, Trocken- und Mager­ra­sen. Über 300 Farn- und Blüten­pflan­zen leben in der Grube sowie beson­ders an den Gruben­hän­gen viele wärme­lie­ben­den Insek­ten­ar­ten. Zur Laich­zeit finden sich an den Gewäs­sern Amphi­bien ein.

So forder­ten Natur­schüt­zer nach deren Schlie­ßung die Unter­schutz­stel­lung der Grube und 1992 wurden 13 ha als Natur­schutz­ge­biet ausge­wie­sen, also nicht alles, eine kluge Entschei­dung, die auf den dama­li­gen Revier­för­ster Mick­naus zurück­geht. Vom Schild­horn­weg führt eine Treppe in die Grube und auf den Sand­hän­gen und den Sand­ber­gen auf dem Sohlen­grund können sich Groß und Klein tummeln. Ein nunmehr seit über einem Vier­tel­jahr­hun­dert tragen­der Kompro­miss von Natur­schutz und Erho­lungs­nut­zung.

Um die fort­schrei­tende Bewal­dung der Hänge zu verhin­dern, werden gezielt Bäume gefällt, insbes. fremd­län­di­sche und inva­sive Arten wie die Spät­blü­hende Trau­ben­kir­sche und die von den Berliner(inne)n Akazie genannte Robi­nie.

Sandgrube Jagen 86